Bienensterben

Eines der größten Bedrohungen der Bienen stellen die Varroamilbe und die damit einhergehenden Viren und Erkrankungen dar.

Ein weiterer Faktor, der für das Bienensterben verantwortlich ist, sind Imkerpraktiken. Die Mehrheit der Imker bewirtschaftet ihre Bienenvölker mit guter fachlicher Praxis, Sorgfalt und Achtsamkeit. Es gibt trotz allem Praktiken, die das Bienensterben nicht aufhalten, wie beispielsweise die Bienendichte der Population (750 m in der Natur zwischen Bienenvölkern), Fehler in der Zucht, Behandlungsfehler, Überwinterung, fehlende fachliche Praxis.

Auch Umweltfaktoren wie der Klimawandel, Pestizide und Nahrungsknappheit sind Gründe für eine abnehmende Bienenpopulation.

In den Blütenpollen sind mitunter die Antagonisten der Natur – die natürlichen Feinde von Schädlingen. Weshalb Diversität in unseren Naturräumen ein überaus wichtiger Faktor für das Überleben der Bienenvölker ist.

Um mit Erkrankungen umzugehen, werden Völker benötigt, die ausgeprägte Selbstheilungs- und Abwehrkräfte aufweisen.

Wie finden wir diese Völker?

Durch ein Screening zu Eigenschaften wie VSH (varroa sensitive hygiene), DBR, SMR (Suppressed Mite Reproduction) und weitere genetische Eigenschaften, die die Basis der sozialen Immunität darstellen und Varroatoleranz sichtbar machen.

Mithilfe eines pinTests als Deduktionsverfahren können Bienenvölker ausgeschlossen werden, die kein Bruthygieneverhalten (HYG+ Protokoll) zeigen. Relevant ist das aufgrund des Zusammenhangs zwischen VSH, DBR, SMR und gezeigtem HYG+. Bienenvölker, die HYG+ zeigen, verfügen nicht zwangsläufig über VSH, DBR und SMR. Aber Bienenvölker, die keine HYG+ zeigen, verfügen über keine weiteren Eigenschaften gegen die Varroamilbe.

Bienenvölker, die keine HYG+ zeigen, müssen nicht weiter betrachtet werden und können aus weiteren Schritten ausgeschlossen werden.

Zeigen Bienenvölker aber Bruthygieneverhalten, besteht ein erhöhtes Potenzial, welches bei einem Screening weiter betrachtet werden kann (z.B. VSH und SMR Protokolle).

Das Selektionsprotokoll für HYG+ gibt uns demnach schnell und effizient Auskunft und kann als Vorselektion genutzt werden, um aufwendige weitere Screenings nicht mit allen bestehenden Völker durchführen zu müssen.